Prävention

Prävention - Gibt es eine Vorbeugung gegen Kinderpornografie?

Kinderpornografie ist zuerst einmal eine Form des sexuellen Missbrauchs und grundsätzlich hilft die Art der Prävention, wie wir sie auch gegen den sexuellen Missbrauch kennen. Die Basis ist eine Grundhaltung, mit der Erwachsene allen Kindern begegnen sollten:

Respekt und Achtung ihrer Persönlichkeit, Fairness, Ernstnehmen der jeweiligen kindlichen Eigenheit, des Eigen-Willens und der Selbstbestimmtheit. Das alles heißt, Kinder als vollwertige Menschen zu akzeptieren und die eigene Übermacht als Erwachsene nicht zu benutzen, um sich Kinder unterzuordnen.

Selbstbewusste, starke Mädchen und Jungen mit guten, vertrauensvollen Beziehungen zu unterstützenden Erwachsenen, haben eine bessere Chance, einem sexuellen Übergriff zu entgehen.

Hier noch einige Tipps für den Alltag:

  • Respektieren Sie immer, wenn ein Kind nicht zärtlich sein will.
  • Unterstützen Sie Kinder, Berührungen, die sie nicht mögen, zurückzuweisen.
  • Beteiligen Sie Kinder soweit wie möglich an Entscheidungen.
  • Sprechen Sie mit Kindern über deren Erlebnisse, seien Sie interessiert und hören Sie zu.
  • Bestärken Sie Kinder, sich nichts einreden zu lassen, was ihnen gegen den Strich geht.
  • Akzeptieren Sie Gefühle der Kinder - auch wenn Sie sie nicht teilen.
  • Sprechen Sie mit Kindern offen über Sexualität.
  • Ermutigen Sie Kinder,"schlechte Geheimnisse" nicht für sich zu behalten.
  • Vergessen Sie feste Bilder von "richtigen" Mädchen und "richtigen" Jungen. Hauptsache eine "richtige" Persönlichkeit!

In Bezug auf das Internet stellt sich für viele Eltern die Frage, wie sie verhindern können, dass ihre Kinder mit pornografischen Produkten in Kontakt kommen. Hier kann eine Kindersicherung, d. h. eine sogenannte Jugendschutz-Software, die Kindern den Zugang verwehrt, helfen, wenn auch erfahrungsgemäß dadurch die Neugier der Kinder angeregt werden kann. Auf alle Fälle ist es sinnvoll, dass Eltern ihre Medienkompetenz erhöhen.

Änderung des Telekommunikatonsgesetz 2009 - Warndreieck

Wenn Sie selbst die Bereitschaft haben, sich an dem, was Ihre Kinder interessiert, zu beteiligen, können Sie ihre Kinder begleiten und eine kritische Auseinandersetzung mit den Medieninhalten anregen.

Präventionsprogramme für pädophile Männer - Kein Täter werden!

Für Männer, die befürchten, zukünftig Kinderpornographie zu nutzen oder die einen solchen Nutzen einstellen wollen, bietet das Institut für Sexualmedizin an der Charité in Berlin kostenlose Beratung und Therapie an. 

Seit 2005 stehen außerdem im Rahmen des Forschungsprojekts "Prävention von sexuellen Missbrauch im Dunkelfeld" Therapieplätze für Männer zur Verfügung, die auf Kinder gerichtete sexuelle Phantasien haben, aber keine Übergriffe begehen wollen. 

Für Interessenten aus Norddeutschland besteht seit März 2009 auch ein gleicharitges Beratungsangebot am Universitätsklinikum in Kiel.

Informationen zu diesen drei Präventionsprogrammen gibt es unter www.kein-taeter-werden.de.


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