Kinderschutz als Kriterium für die Vergabe von Sponsorengeldern

gegen-missbrauch e.V. empfiehlt Firmen beim Vereins-Sponsoring auf Schutzkonzepte zu achten


Pressemitteilung 06.04.2016

Über 7 Millionen Kinder und Jugendliche trainieren in Deutschland zurzeit in einem Sportverein. Doch viele Vereine tun sich schwer, wenn es um das Thema sexualisierte Gewalt geht und versäumen es, notwendige Schutzkonzepte zu etablieren.

Der Göttinger Verein gegen-missbrauch e.V. wendet sich jetzt an Firmen, die Sportvereine finanzielle Unterstützung zukommen lassen, mit der Bitte, Ihre Kriterien für Sponsorengelder zu überprüfen und bei Sportvereinen auf die Anwendung von Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt zu achten.

Ingo Fock, 1. Vorsitzender von gegen-missbrauch e.V. „Täter und Täterinnen finden im Sport einen Ort, wo sie sich Kindern und Jugendlichen unauffällig nähern können. Gerade hier darf auf die Anwendung von Schutzkonzepten gegen sexuelle Gewalt nicht verzichtet werden.“

Die Problematik ist dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Deutschen Sportjugend im DOSB (dsj) bekannt. Erst kürzlich schlossen sie eine Vereinbarung mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, um die Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten in den Olympiastützpunkten und Eliteschulen des Sports stärker vorantreiben.

Ingo Fock wünscht sich, dass Vereine auch von potentiellen Sponsoren stärker in die Pflicht genommen werden „Sponsoren können den Kinderschutz in Vereinen positiv beeinflussen, wenn sie vor der Vergabe von Sponsorengeldern Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt hinterfragen. “

Das Sponsoring von Vereinen dient den Firmen in erster Linie als Imagepflege. Der größtmögliche Schutz von Kindern und Jugendlichen kann hierzu maßgeblich beitragen.

Diese Pressemitteilung als PDF


nach oben