Es wird sehr still im Raum, als Marie Dinkel, eine erfolgreiche Judoka-Sportlerin, ihre Geschichte per Videoschalte erzählt. Als Sechsjährige beginnt sie, zu trainieren und erlebt sehr schnell, dass ihr Trainer übergriffig wird, sie beim Training auf der Matte überall anfasst. Für sie wäre es wichtig gewesen, eine Trainerin zu haben oder wenigsten ein älteres Mädchen in der Trainingsgruppe, mit der sie die Übergriffe ihres Trainers hätte besprechen können.
Dinkel fordert heute Ansprechpartner in jedem Verein. "In dem Verein, in dem mir das damals passiert ist, gibt es so etwas inzwischen", erzählt sie. "Es gibt zwei Kindeswohl-Beauftragte, eine für Mädchen, eine für Jungen. Allein dadurch, dass es diese Positionen in dem Verein gibt, kann man da schon präventiv arbeiten - einfach, weil es mehr Gehör findet."